29.2.2012 – Die Riester-Rente wird gerade von den Geringverdienern, die bei einem Mindestsparbetrag von 60 Euro im Jahr von der staatlichen Förderung am meisten profitieren würden, nicht in dem gewünschten Maß angenommen. So die einhellige Meinung der Teilnehmer am 13. MCC-Zukunftsmarkt Altersvorsorge in Berlin. Von Seiten der Verbraucherschützer und der Wissenschaft wurde angeregt, wenn Riester schon nicht obligatorisch für alle gemacht werde, dann wenigstens auf ein Opting-Out-Modell umzustellen.
Ilse Aigner, Prof. Dr. Bert Rürup (Bild: Brüss)
„Die Politik hat den Reformbedarf ausgeblendet“, sagte Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner (CSU) auf der 13. MCC-Konferenz „Zukunftsmarkt Altersvorsorge“ selbstkritisch. Dabei sei Riester das richtige und sinnvolle Instrument für eine private Altersvorsorge, das sich besonders für Geringverdiener lohne.Wer einen Riester-Vertrag abschieße, für den müsse es sich später auch lohnen. Ein „Strickfehler“ sei, dass eine Riester-Rente auf die Grundsicherung angerechnet werde, sagte Aigner. „Wir arbeiten an einer Lösung.“
Für Professor Dr. Bert Rürup liegt der Grund-Konstruktionsfehler bei Riester darin, dass er bei der Einführung vor zehn Jahren nicht als obligatorische Zusatzversicherung konzipiert worden ist, wobei Riester doch das abgesenkte Niveaus der gesetzlichen Rentenversicherung ausgleichen sollte, sagte Rürup, der als Moderator durch die MCC-Konferenz führte.